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Thema: Erdung einer Blitz-Fangstange

Alle Beiträge
Erdung einer Blitz-Fangstange, Ernst Hutter, 27.08.22
Erdung einer Blitz-Fangstange, Dipol, 27.08.22
Erdung einer Blitz-Fangstange, Ernst Hutter, 27.08.22

Thema: Erdung einer Blitz-Fangstange
Name: Ernst Hutter
Datum: 27.08.22
Nachricht:

Ich habe an meiner kleinen privaten
Berghütte eine Solaranlage installiert.
Mir wurde demzufolge ein Blitzschutz
empfohlen. Zwei unabhängige Berater
meinten, eine Fangstange wäre ideal.

Für die Erdung empfiehlt ein Berater
eine Grube, 50 cm tief, 30 cm breit,
15 m lang. Darin im Zickzack 50 m
Kupferdraht verlegt.

Eine Ohm-Messung ist aus (kompliziertem)
Grund nicht möglich. Die Qualität der
Erdung also nur abzuschätzen.

Der zweite Berater empfiehlt deshalb
eine 60 m lange Kupferleitung zu einem
nahe vorhandenen Quellgebiet anzulegen.
Dort brauche es in dem immer feuchten
Grund nur ein paar Meter weiteren
Kupferdraht um eine gute Erdung
sicherzustellen.

Wer kann mir helfen, die beiden
Antworten richtig zu werten?

Anschluss des Quellgebietes überzeugt
mich mehr. Anderseits werden durch das
lange Kabel Blitzeinschläge erst recht
angezogen !?

Thema: Erdung einer Blitz-Fangstange
Name: Dipol
Datum: 27.08.22
Nachricht:

Kupfer ist ein vorzüglicher Erder und ab 8 mm Durchmesser normkonform. In D ist NIRO, Werkstoffnummer 1.4571 (V4A), in CH INOX genannt, mit 10 mm Durchmesser oder als Bandstahl gebräuchlicher.

Wichtiger als eine möglichst niederimpedante Erdung mit empfohlenen < 10 Ohm ist ein vollständiger Blitzschutzpotentialausgleich. Als Tiefenerder werden normativ 9 m Länge empfohlen, die Mindestlänge beträgt 2,5 m + Kopf 0,5 m unter Grund versenkt. Oberflächenerder müssen mind. 5 m lang sein, ob bei den örtlichen Verhältnisse 15 m Länge ausreichen, ist ohne Kenntnis des spez. Erdwiderstands nicht zu prognostizieren.

Äußerer Blitzschutz ist nicht so trivial, dass den jeder Laie ohne Praxis und Messequipment nach Forenanleitung installieren kann. Getrennter Blitzschutz nach dem Stand der Technik setzt voraus, dass die PV-Anlage und eine evtl. vorhandene Sat.-Antenne nach Blitzkugel- oder Schutzwinkelverfahren in LPZ 0B getrennter Fangeinrichtungen gestellt wird UND auch nach IEC 62305-3 zu berechnende Trennungsabstände eingehalten werden.

In einem 15 m langen Graben lässt sich die Erdfühligkeit durch Querschnittsvergrößerungen oder parallel in einem Graben verlegte Leiter nicht signifikant verbessern und die Zickzack-Verlegung von 50 m Kupferdraht sehe ich als Verschwendung und wegen des induktiven Widerstands als problematisch an.

Primär sollte geprüft werden ob ein in sich geschlossener und zu mind. 80 % erdfühlig verlegter Ringerder besser und weniger aufwändig ist.

Nach Messung des Erdausbreitungswiderstands durch eine dafür ausgerüstete Fachkraft ist zu entscheiden ob die Werte ausreichen oder Zusatzmaßnahmen nötig sind.

PV-Anlagen oder Satellitenantennen erhöhen nach bisherigen Kenntnissen die Einschlaghäufigkeit nicht, egal ob sie geerdet sind oder nicht.

Mit Blitzschutzsystem sind die PV-Modulrahmen mit mind. 6 mm² Cu in den Blitzschutzpotentialausgleich einzubeziehen und alle Energie und TK-Leitungen mit energetisch koordinierten SPS 1 Blitzstrom- und SPD 2 Überspannungsableitern zu schützen.

Thema: Erdung einer Blitz-Fangstange
Name: Ernst Hutter
Datum: 27.08.22
Nachricht:

Herzlichen Dank für die ausfürhliche,
interessante und sicher hilfreiche
Antwort.

eine gute Zeit in den Herbst wünsche ich
ihnen.

Ernst Hutter


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