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fachartikel |
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Blitze - Gefahren, Schutzmaßnahmen
Branddirektion München, Sachgebiet Blitzschutz
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2. Unfälle
Jahr für Jahr ereignen sich Blitzunfälle, bei denen Menschen zum Teil schwer verletzt oder getötet werden. In den letzten fünf Jahren wurden allein
in der Bundesrepublik Deutschland bei 79 Blitzunfällen 27 Menschen getötet und 177 Personen verletzt:
- Im Sommer 1993 wurden die Badegäste eines Freibades vom Bademeister wegen eines herannahenden Gewitters aufgefordert, das
Schwimmbecken zu verlassen und die Badekabinen aufzusuchen. Acht Personen stellten sich jedoch schutzsuchend unter eine Tanne. Ein
Blitzschlag in diesen Baum tötete eine Frau und verletzte sieben weitere Badegäste schwer; sie mußten sämtlich in ein Krankenhaus gebracht
werden.
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Ein Angler wurde getötet, weil er Schutz unter einer Eiche gesucht hatte, in die ein Blitz einschlug.
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Ein Mann wurde, als er während eines Gewitters neben dem Maibaum stand, vom Blitz getötet. Der Blitz hatte in den Maibaum eingeschlagen
und war auf den Mann übergesprungen.
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Ein 16jähriger Junge, der mit dem Traktor unterwegs war, wird einen Sommertag im Jahr 1993 bestimmt nicht so schnell vergessen. Vor dem
aufziehenden Gewitter suchte er Schutz in einer Scheune. Als er die Scheune betrat, schlug ein Blitz in den Giebel ein und sprang auf den
Jungen über. Mit schweren Verbrennungen mußte er ins Krankenhaus gebracht werden.
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Nur 300 m vor seinem Haus wurde im Sommer 1992 ein Jogger auf einem Feldweg vom Blitz getötet. Der Einschlag erfolgte über der rechten
Augenbraue und führte zum sofortigen Tod.
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Bei der Motorradfahrt während eines Gewitters wurde die Sozia vom Blitz am Rücken getroffen und erlitt schwere Verbrennungen. Der Fahrer
zog sich durch den Sturz Prellungen und Hautabschürfungen zu.
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Für den Besucher eines Volksfestes wurde 1992 jedoch ein Blitz zum Lebensretter. Nach einem Blitzeinschlag in unmittelbarer Nähe brach ein
Mann mit einem Herzstillstand zusammen. Noch während der Wiederbelebungsversuche schlug ein weiterer Blitz ein und brachte mit seinem
Stromstoß das Herz des Mannes wieder zum Schlagen.
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Sechs Feuerwehrmänner werden eine Nacht im September 1993 nie mehr vergessen: Sie waren im Zuge einer Fortbildungsveranstaltung auf
dem Truppenübungsgelände "Bonnland" in der Nähe von Hammelburg. Die Gruppe kam im Rahmen einer Übung gegen 2.00 Uhr nachts mit ihrem
Fahrzeug auf eine Anhöhe (bei den Einheimischen "Gewitterloch" genannt) an. Es war regnerisch. Der Gruppenführer und fünf Kollegen verließen
das Fahrzeug, um die Gegend zu erkunden. Nach Aussage des Gruppenführers lag ein eigentümlicher Geruch in der Luft. Als er sich umschaute,
entdeckte er am Helmrand der Kollegen einen bläulich schimmernden Lichtsaum (das sogenannte Elmsfeuer). Noch bevor er die Kollegen
auffordern konnte, sich zum Fahrzeug zu begeben, schlug ein Blitz in unmittelbarer Nähe ein und schleuderte alle sechs, die zu diesem
Zeitpunkt ca. 20 m vom Fahrzeug entfernt waren, zu Boden. Alle wurden zur Untersuchung in das nächstliegende Krankenhaus gebracht. Vier
der Männer konnten das Krankenhaus nach der Untersuchung noch in der Nacht verlassen, zwei der Kollegen mußten jedoch zur Beobachtung
in der Klinik bleiben. Glücklicherweise stellte sich später heraus, daß alle den Blitzschlag ohne Schaden überstanden hatten.
Viele dieser Blitzunfälle wiederholen sich jährlich so oder ähnlich. Sie könnten verhindert werden, wenn die nachfolgenden Verhaltensregeln befolgt würden.
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