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fachartikel
 
  Blitzschutzmaßnahmen am Beispiel eines Gebäudekomplexes mit umfangreicher Informationstechnik
  von
Reyno Thormählen, Rainer Meinardus

 
 

5. AUSFÜHRUNGSPHASE
 
5.7 Innerer Blitzschutz / Überspannungsschutz
 
Eine effektive Ausführung des Inneren Blitzschutzes stellt wegen der Vernetzungskomplexität erhebliche Anforderungen an das ausführende Unternehmen. Folgende Vorgaben sind einzuhalten:

  • Vermeidung von Leiterschleifen, eindeutige Leitungsführung
  • Einbau von Überspannungsschutzgeräten der Anforderungsklasse B in Bereichen, in denen mit hohen Blitzteilströmen zu rechnen ist
  • Einbau von Schutzgeräten der Anforderungsklasse C für Gerätegruppen
  • Einbau von Schutzgeräten der Anforderungsklasse D für Einzelgeräte, Kabel und Datenleitungen
  • Ausführung eines Potentialausgleichs (siehe auch Abschnitt 5.5):
    • Blitzschutzpotentialausgleich. Einbeziehung der Schutzleiter und Kabelschirmungen
    • Zusätzlicher Potentialausgleich. Einbeziehung von Türen, Geländern und sonstigen metallenen Installationen

Alle in das Gebäude eingeführten elektrischen Leitungen, wie z.B. Versorgungs-, Fernsprech- oder Datenleitungen sind über spezielle Schutzgeräte in den Blitzschutzpotentialausgleich einbezogen. Bei der Leitungsführung wird hoher Wert auf eine getrennte Verlegung gelegt, so daß mögliche Störeinkopplungen von ungeschützten in geschützte Leitungen vermieden werden. Zur Realisierung niederimpedanter Anschlüsse sind die Anschlußlängen möglichst kurz gehalten.


Bild 15: Getrennte Leitungsführung (1)
Bild 15:
Getrennte Leitungsführung zur Minimierung von Störeinkopplungen (1)
 
 
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Bild 16: Getrennte Leitungsführung (2)
Bild 16:
Getrennte Leitungsführung zur Minimierung von Störeinkopplungen (2)
 
 
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An der Schnittstelle zwischen Schutzzone 0B und Schutzzone 1 sind die energietechnischen Leitungen mit Blitzstromableitern und alle informationstechnischen Leitungen mit Kombi-Blitzstromableitern versehen. Diese Bauelemente müssen jederzeit in der Lage sein, erhebliche Teile des Blitzstromes (Wellenform 10/350µs) zerstörungsfrei führen zu können.


Bild 17: Schutzbeschaltung energietechnischer Leitungen
Bild 17:
Schutzbeschaltung energietechnischer Leitungen der Rückkühlanlage auf der Dachfläche
 
 
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Bild 18: Schutzbeschaltung steuertechnischer Leitungen
Bild 18:
Schutzbeschaltung steuertechnischer Leitungen der Rückkühlanlage auf der Dachfläche. Die Steuerkabel zu den Endgeräten wurden geschirmt ausgeführt. Die Schirmung wurde beidseitig aufgelegt
 
 
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Bild 19: Koordinierter Einsatz von Blitzstromableitern
Bild 19:
Koordinierter Einsatz von Blitzstromableitern und Überspannungsableitern mit Entkopplungsdrossel
 
 
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Bild 20: Schutzbeschaltung im Schaltschrank der Klimaanlage
Bild 20:
Schutzbeschaltung im Schaltschrank der Klimaanlage
 
 
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Die Forderung sämtliche Überspannungsschutzgeräte mit einer Fernüberwachung für die Gebäudeleittechnik auszustatten, kann zumindest bei den Feinschutzgeräten nicht realisiert werden. Da diese Geräte bei Defekt oder Störung selbständig den zu schützenden Signalpfad kurzschließen (fail-safe-Verhalten), wird der technische Defekt durch den Ausfall von Funktionen am Endgerät signalisiert.


Bild 21: Überspannungsschutzmaßnahmen der Objektüberwachung
Bild 21:
Überspannungsschutzmaßnahmen der Objektüberwachung
 
 
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Passive metallene Elemente (z.B. Rohrleitungen) sind ausnahmslos in den Blitzschutzpotentialausgleich einbezogen. Jede weitere Zonenschnittstelle verlangt eine Wiederholung obiger Maßnahmen. Leitungen, bei denen keine hohen Blitzströme zu erwarten sind, sind durch Überspannungsschutzgeräte der Anforderungsklassen C und D geschützt. Ferner ist zu beachten, daß alle sonstigen metallenen Installationen, die sich in der jeweiligen Zone befinden (z.B. Kabelwannen, Schaltschränke, Türen usw.), in den zusätzlichen Potentialausgleich einzubeziehen sind.


Bild 22: Überspannungsschutzmaßnahmen am Telefon-Rangierverteiler in LSA-Plus-Technik
Bild 22:
Überspannungsschutzmaßnahmen am Telefon-Rangierverteiler in LSA-Plus-Technik
 
 
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Es ist die Aufgabe des Errichters dafür zu sorgen, daß alle Schutzgeräte so aufeinander abgestimmt werden, daß sie die Bedrohungsgröße stufenweise bis zur Eingangs-Spannungsfestigkeit des Endgeräts abbauen können. Bei dieser Ableiterkoordination muß darauf geachtet werden, daß das Ableitvermögen des einzelnen Überspannungselements nicht überschritten wird. Dies setzt voraus, daß der Errichter über detaillierte Kenntnisse der energie- und informationstechnischen Netzkonfiguration, der Endgeräte und des physikalischen Verhaltens der Ableiter verfügt. Bei Unsicherheit sind die entsprechenden Systemanbieter in die Problematik mit einzubeziehen, so sind beispielsweise alle Fernsprechkabel (400 Doppeladern) von der Deutschen Telekom am Gebäudeeintritt mit Schutzgeräten beschaltet.

 
 

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Dieser Fachbeitrag wurde für das Internet aufgearbeitet durch die AixThor Ing. mbH
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